Irland – Éire – Hibernia
Hibernia die grüne, verregnet und kalte Insel am Rande Europas. Von den Römern nie besetzt, von den Wickingern und Normannen bedroht und von den Engländern kolonialisiert, bietet sie heute noch eine der letzten Rückzugsgebiet der Keltischen Kultur.
Irlands Geschichte ist die Geschichte von Entbehrung, Harter Arbeit, Krieg und immer wiederkehrender harter Rückschläge. Schon früh sind seine Bewohner zum Katolizissmus konvertier und Irische Mönche machten sich, nach dem Rückzug der Römischen Legionen aus Britannien, in alle Himmelsrichtungen auf um den neuen Glauben zu verbreiten. Die Insel begann sich zu entwickeln und blühte kurzzeitig auf. Doch am Horizont tauchten bereits die Drachenschiffe der Wickinger auf um der irischen Entwicklung einen harten Dämpfer zu verpassen.
Noch schlimmer kam es dann im Jahre 1169 als die Iren von den Normannen unter die englische Schirmherrschaft gezwungen wurden. Die Iren wurden weiter (generell das Schicksal der keltischen Kultur) nach Westen gedrängt und begannen, mit Schiffen angelandet, ein neues Leben an der Rauhen und unfruchtbareren Atlantikküste. Die Population erholte sich jedoch wieder, man hatte zwei Dienge die man zum Leben brauchte im Überfluss: Torf zum heitzen und Kartoffeln um sich zu ernähren. Mitte des 19. Jahrhunderts kam jedoch der wohl härteste Schlag für die Iren. Die Kartoffelfäule führte zu einer Hungersnot bei der 1,5 Millionen Iren verhungerten und viele vorallem in die USA zur Auswanderung zwanen. Heute noch ist der Irische einfluss in den USA sehr groß, zum Beispiel ist am 17. März St. Patricks Day. An diesem Feiertag gedenkt man dem Irischen Nationalheiligen.
Während des 1. Weltkriegs sahen die Iren ihre Chance gekommen sich von den Engländern loszusagen und 1921 wurde die Insel politisch geteilt. Sechs protestantischen Provinzen (Ulster) im Norden irlands verblieben im vereinigten Königreich und die restlichen Provinzen schlossen sich zur Republik Irland zusammen. Bis heute währt der Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken und nach wirtschaftlichem Aufschwung und momentaner Rezession nimmt die turbulente irische Geschichte ihren Lauf.
Transport
Wer Irland besuchen will ist am besten mit einem Mietauto unterwegs (Linksverkehr!). Die Leihwägen lassen sich meist mit dem Flugticket gemeinsam Buchen und im Gesamtpaket ist es meist günstiger, als sich vor Ort ein Auto zu nehmen. Das Schienennetz in Irland ist nicht besonders gut entwickelt und auch die Busse fahren in entlegenere Orte oft nur einmal am Tag. Ich empfehle die Anreise per Flug nach Dublin und von dort eine Weiterreise mit dem Leihwagen. Die Distanzen sind nicht sehr hoch und von Dublin aus kann man Jeden Ort in Irland an einem Tag leicht erreichen. Die Straßen sind durchwegs gut ausgebaut manchmal aber recht schmal und der irische Fahrstil ist ungefähr das Gegenteil von dem eines Sonntagsfahrers.
Unterbringung
Irland ist übersäht mit B & B’s (Bead and Breakfast) es ist eigentlich nie ein Problem eine Übernachtungsgelegenheit zu finden. Billiger ist man mit dem Zelt unterwegs, man kann auch gelgentlich gute Zeltplätze zum Wildcampen finden. Die Campingplätze sind nur selten schön und idyllisch, meist handelt es sich um Kolonien von Campingfertighäusern. Eine gute Alternative sind die Hostels, sie sind billiger, ohne Frühstück und bei manchen Hostels darf auch gecampt werden.
Küche
Die Iren sind so wie die Engländer nicht gerade für ihre Küche berühmt, auch die Qualität des Essens ist nicht so hoch wie z.B. in Mitteleuropa. Ich empfehle selbst zu kochen, es gibt immer wieder kleine Dorfläden, die zugleich auch Tankstelle und Poststation sind, um sich zu versorgen.
Verständigung
Mit Englisch kommt man in Irland natürlich bestens über die Runden. Ca 30 000 Iren sprechen aber noch Irisch (Gälisch: erste Amtssparache) können aber natürlich alle Englisch. Nur das Ortstafellesen und Navigieren in manchen Dörfern an der Westküste verspricht spannend zu werden.
“Die Nebel von Avalon” – Marion Zimmer Bradley
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Hostelempfehlung:
Dooey Hostel [N54 42.345 W8 44.471] – Eine tolle Herberge in Glencolumcille (Donegal) mit freundlicher Bedienung. Es können von dort aus einige nette Wanderungen unternommen werden, zum Beispiel zu einem Aussichtsturm der zur napoleonischen Zeit die erwartete, aber dank Admiral Nelson nie eingetroffenen, französische Flotte erspähen soll.
Wildcamping:
Die Murlough Bay [N55 12.783 W6 07.357] im County Antrim in Nordirland (Ulster). Eine Bucht eingerahmt von steilen Felsklippen. Von dort aus kann man bis nach Schottland rüberschauen. Es gibt dort auch Feuerstellen für einen netten Grillabend!
Wanderempfehlung:
Eine Wanderung auf die Klippen bei Fair Head. Ausgangspunkt ist ein Gehöft [N55 12.860 W6 08.618] ca 30 Min von den Klippen entfernt. Den Gelben Punkten folgend kann man bis zu den Klippen, die nicht wie die Cliffs of Moher abgesperrt sind, vorgehen.
Camping:
Sleepy Hollow [N55 01.830 W8 16.237] – Einer der wenigen idyllischen Campingplätze in Irland. Der Besitzer gibt gern eine Sprachprobe auf gälisch zum Bestern. Nicht sehr groß villeicht vorher reservieren!
Ausrüstung:
Wer sich zu Beginn der Reise noch mit Camping – Outdoor Ausrüstung eindecken will ist im Bereich [N53 20.906 W6 16.112] Capel Street/Henry Street bestens aufgehoben. Es gibt dort jede Menge kleiner Shops!
Computerspielempfehlung:
Medieval II – Kingdoms: Britannien Kampagne (siehe Platz 4: Top 5 Spiele der Menschheit) für die angemessene Reisevorbereitung von Zuhause aus.
Karte:
Auf nach Irland!