Eine dreitägige Wanderung durch die Stubaier Alpen (Habicht) ließ uns unser Potential bereits erahnen. Erfreut über unser gutes Auskommen und den einenden Forschergeist wollten wir 2002 zu einer längeren Tour aufbrechen. Es sollte ein Abenteuerurlaub werden der sich gewaschen hat. Inspiriert von unser aller Meister Rüdiger Nehberg feilten wir an der Umsetzung unserer Norwegen Survival Tour!
Gut Ding braucht jedoch bekanntlich Weile, so entschlossen wir uns erstmal vor unserer Haustüre zu üben. Das direkt vor unserer Nase liegende Karwendelgebirge bot uns auch gleich ein optimales Trainingsfeld. Beide waren wir bereits durch ausgiebiges Studium einschlägiger Literatur vorgebildet und dadurch moralisch soweit gefestigt, unserem Unterfangen mit möglichst geringer Ausrüstung eine gewisse Schärfe zu verleihen. So denn ran ans Tagewerk!
Karte: Unser Marsch durchs Karwendel (Start: Scharnitz; Route und Punkte können abweichen)
Behausung:
Als richtiger Überlebenskünstler sollte eine 2 Mann Plane, Marke Österreichisches Bundesheer, den nötigen Wohnkomfort sicherstellen.
Küche:
Gekocht wird vornehmlich über offenem Feuer (Es handelt sich hierbei um eine reine Jugendsünde, später wurde mir natürlich klar, dass es sich bei dem besagten Gebiet um einen Alpenpark handelt und offenes Feuer dort untersagt ist) dazu war ein Topf, nicht mehr und nicht weniger, von Nöten.
Auf das Entfachen dieses kleinen Feuerchens (das ganze Holz war komplett nass) bin ich besonders stolz, dank dünn geschnipselter Birkenrinde war nur ein einziges Streichholz von Nöten.
Fazit:
- Plane Marke Bundesheer ist dem heutigen Standard nicht mehr entsprechend und wir entschieden uns für ein Zelt mit Boden, Mückengitter und solidem Überzelt. Gut, dass es während unserer Vorbereitungszeit fast ausschließlich geregnet hat. Auf ein doch schwereres, richtiges Zelt durfte nicht verzichtet werden, das war uns nun klar.
- Goretex ist Pflicht . Speziell die Goretex Überhosen erwiesen sich als besonders nützlich (in Skandinavien regnet es sowieso auch immer)
- Vorort ersammelt und “erjagte” Nahrungsmittel sind nicht in ausreichender Menge verfügbar. Unser Ernährungsplan wurde massiv umgestellt.
- Als Allzweckmedizin wurden wir auf den Stroh 80% Rum aufmerksam, der uns dann auch in Norwegen begleiten soll.
- Breite Sporttapes müssen mitgenommen und früh genug über potentielle Druckstellen am Fuß geklebt werden.
Auf dann! Bereit für’s große Abenteuer …